Linocut

(printing at home) Katja Rub

25.10.2017

Heute starte ich eine Interview Serie mit Kreativen, die ihr Druckstudio zu Hause eingerichtet haben. Ich selbst möchte nämlich meine Adana in Zukunft zu Hause aufstellen um den Arbeitsweg zum Studio und zurück zu sparen. Ich mache mir etwas Sorgen, dass ich nicht das ganze Material und das Papier und die Farben und so weiter zu Hause unterbringen kann. In den nächsten Wochen werdet ihr hier hin und wieder ein Interview finden. Heute frage ich Katja Rub, wie sie das mit dem Drucken macht.

Getting to and from my studio everyday eats up time I want to save. I am planning to bring my Adana home and have a little printing corner here. But I've no extra space and need to move everything in our living room. So I started to ask other creatives how their home print studio look like and what constrains they set on equipment and material. Today I have Katja Rub on the blog who does linocuts.

Hallo Katja, beschreib einmal kurz wer du bist, was du machst und in welcher Technik du druckst.
Ich bin freiberufliche Grafikdesignerin und lebe mit meinen beiden Kindern in Leipzig. Neben den Auftragsarbeiten, bei denen ich vor allem digital arbeite, mache ich Illustrationen, die in einer Mischung aus analogen und digitalen Techniken entstehen. Zudem mache ich Linoldrucke – diese dann natürlich vollständig per Hand. Somit habe ich einen guten Ausgleich zum ständigen Vor-dem-Computer-sitzen.

Wo arbeitest du und ist es ein temporärer Arbeitsplatz oder ein eigener Raum?
Ein eigener Raum wäre ein Traum, ist aber leider momentan nicht möglich. Ich habe verschiedene Orte, an denen ich arbeite. Für die Vorarbeit, also die Skizzen, nutze ich meinen großen Schreibtisch. Dann habe ich eine kleine Arbeitsecke mit Tisch, an denen ich die Probe- und Handabzüge machen kann. Und die Auflagen drucke ich an einer alten Wäschemangel, die im Schlafzimmer steht. Also sind meine Arbeitsplätze in der ganzen Wohnung verteilt.

Welches Equipment brauchst du zum Drucken und wo bewahrst du es auf?
Zum Linoldrucken braucht man ja zum Glück nicht so viel Equipment. Natürlich Linoleum, Farben und Schnitzmesser. Diese sind in meinem Arbeitsbereich in der Wohnung in Regalen bzw. kleinen Schubladenschränken untergebracht. Zum Druck selbst reicht oft auch ein Handreiber und Löffel. Als Druckerpresse nutze ich eine die alte Wäschemangel – mit dicker Pappe und Druckfilz funktioniert diese ganz gut.

Wie läuft so ein Schaffensprozess bei dir ab; druckst du spontan oder planst du Drucksessions und wieviel Zeit verbringst du dann mit dem Drucken. Brauchen die Drucke lange zum Trocknen?
Wenn ich eine neue Idee für einen Linoldruck umgesetzt habe, braucht es meist ein paar Probeabzüge, nach denen ich dann noch einmal kleine Änderungen einarbeite. Meist möchte ich dann die Auflage bzw. Teilauflage (ich überlege mir vorher die Höhe, drucke aber nicht alle auf einmal – einfach aus Platzgründen) am nächsten Tag drucken. 
Wenn beide Kinder außer Haus sind, habe ich einige Stunden Zeit, um gegebenenfalls auch mehrfarbige Drucke zu schaffen. Die Farben brauchen nicht so lange zum Trocknen und da ich sie meist auf dem großen Bett trocknen lasse, kann ich sie abends aufeinander stapeln und habe das Bett wieder frei.

Wo und wie bewahrst du deine fertigen Drucke auf ?
Meine Drucke sind zwischen 18 x 24 cm bis zum A3-Format groß – also noch gut lagerbar. Ich schlage die einzelnen Auflagen in Seidenpapier ein und lagere sie in Mappen in meinem Grafikschrank.


Ich sammle ja gern Papier u. ä. und habe viel Material, das ich wahrscheinlich doch nie benutze. Sammelst du auch viel Material oder beschränkst du dich darin? Und wenn ja, was sind deine Kriterien?
Ich versuche mich zu beschränken, aber natürlich ist auch bei mir sämtlicher Platz unterm Sofa oder den Betten mit Papieren etc. belegt. Was bei mir zudem noch dazukommt, ist ein alter Letternschrank, von dem viele Schubladen gefüllt sind mit Bleilettern. Mangels einer geeigneten Druckpresse, kann ich diese jedoch im Moment nur „stempelartig“ benutzen.

Schmeißt du auch (regelmäßig) mal Drucke oder Papier weg oder wie trennst du dich von deinem Material?
Zwangsläufig:, Wenn einfach kein Platz mehr da ist, finden große Wegwerf-Aktionen statt. Es ist ja oft so, dass ich den Verschnitt, der übrig bleibt, erst einmal sammele, mit dem Gedanken, es dann später, für irgendein kleineres Projekt zu benutzen – vielleicht Anhänger oder kleinformatige Sachen. Wenn dann aber Jahre ins Land gehen und nichts damit passiert, werfe ich es aber auch weg – aber erst dann, also wenn Punkt eins aktuell wird die Wohnung überquillt ...

Wie finden deine Familienmitglieder das Drucken zu Hause? Haben sie vielleicht sogar daran teil?
Meine Kinder mögen, dass ich zu Hause drucke, geben mir ihre ehrliche Kritik und schnitzen (zwar selten) eine eigene Matrize, die sie dann auch drucken.

Foto: Antje Braga Photography

Herzlichen Dank Katja! Wo finden wir dich online und können wir deine Drucke online kaufen?

Ich habe eine Internetseite: www.katja-rub.de 
Von den Social-Media-Plattformen nutze ich am liebsten und somit ausgiebigsten instagram, dort findet Ihr mich unter www.instagram.com/_katjarub_
Zu kaufen gibt es die meisten Linoldrucke und Illustrationen in meinem etsy-Shop  
Außerdem bin ich ab und zu auf Märkten in Leipzig anzutreffen.Vom 15. November bis 15. Dezember stelle ich einige Arbeiten im Café Bubu aus.

using linocut on a platen press

17.05.2017


Eigentlich alle Leute sagen beim Anblick von Linolschnitten meistens: „Ach ja das kenn ich aus der Schule. Das haben wir dort auch gemacht.“ Stimmt, irgendwann kommt das im Kunstunterricht bei jedem mal dran. Bei uns war das glaube ich in der 9. oder 10. Klasse.

Meistens erinnert man sich vor allem an die Blasen an den Fingern oder die Kerben die man unabsichtlich in sein Motiv reingeschnitzt hat.
Dabei ist Linoleum ein total schönes Arbeitsmittel. Man sollte frisches zum schneiden verwenden, dann ist die Chance dass es bricht und bröckelt etwas geringer. Scharfe Werkzeuge machen das Schneiden auch angenehmer, viele Künstler schärfen ihre Messer ständig nach.


Man braucht nicht unbedingt eine Druckpresse um von Linoleum zu drucken. Man kann es zum Drucken mit dem Löffel abreiben oder eine Andruckwalze benutzen. Aber wenn man schon eine Presse hat kann man es natürlich aufkleben und so ein bißchen komfortabler eine kleine Auflage drucken.

Großflächige Motive schafft eine kleine Tiegelpresse wie die Adana nicht. Da sieht der Abdruck dann sehr wolkig aus. Das liegt daran, dass sich die Kraft der Presse hauptsächlich auf die Mitte des Druckfeldes konzentriert. Aber kleinere Illustrationen und sind kein Problem.

Ich habe das Standard Linoleum von 3,2 mm benutzt. Vor dem Schneiden färbte ich es mit einem Marker schwarz, damit ich meine geschnitzten Rillen besser sehen kann. Den fertigen Regenbogen schnitt ich dann mit dem Cutter aus.

Als Unterlage hab ich eine MDF Platte von 19 mm Stärke benutzt und das Linol mit doppelseitigem Klebeband aufgeklebt. Um auf die 23,56 mm deutsche Schrifthöhe zu kommen, auf die meine Adana (mit Klebeband an den Seiten) eingestellt ist mußte ich noch je zwei 300 gr Blätter unter die MDF Platte kleben (Sprühkleber). Und das war schon alles.
Zu drucken ging es erstaunlich gut. Nur beim wieder ablösen und neu positionieren hat sich meine Technik mit dem Klebeband nicht sehr bewährt. Es klebte recht stark am MDF und es blieben Teile von der "Jute" des Linols dran kleben. Nach mehrmaligem ablösen brach auch das Linoleum an den dünnen Stellen der Motive. Mpf.

Since this post I wanted to use linocut more often and play a little with one- or two-color designs. This week I made my first attempt. I carved out some rainbows (favorite motive from my little one) mounted them on wood and used thick paper to make it type-high. I did the prints on my platen press. It worked really well but removing the lino and repositioning them on the sticky tape was an issue. After repositioning three times the thin and fragile parts of the linocut broke.


Wie ihr seht bin ich noch immer beim Muster drucken hängen geblieben. Ich finde es auch schwierig Linolschnitte mit Schrift zu kombinieren, da der Linolschnitt etwas ungelenk und der Bleisatz recht präzise ausschaut. Da habe ich noch keine gute Kombination gefunden.


inspire me: Marthe Armitage

18.01.2017


Neulich fiel mir eine ältere Ausgabe des Uppercase Magazins in die Hand und ich blieb bei dem Artikel über diese unglaublich inspirierende englische Dame hängen. Marthe Armitage schneidet ihre Motive in Linol und druckt sie als Rapport zu einer Tapete.
Da ich sehr gern und sehr genau zuschaue wenn andere Leute drucken (anscheinend entwickelt man eine Art Druckpressen-Nerdyness mit den Jahren) habe ich gegoogelt und auf Youtube tasächlich ein schönes Portrait über Marthe Armitage gefunden. Ihre Technik ist ein klein bißchen verrückt. An der Stelle, als sie zeigt wie sie die Farbe anmischt, die Druckstöcke aneinander druckt und wie sie einige Bleistiftmarkierungen setzt um den Anschluß zu gewährleisten habe ich mehrmals das Video vor-und zurückgespult. Schaut selbst, es ist zu schön.

Was machen wir wohl mit über siebzig Jahren?

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I recently flipped through an older issue of the Uppercase Magazine and this article about Marthe Armitage caught my eye. She is an inspiring british lady who makes wallpapers from her linocuts. This is a crazy technique because she has to repeat her prints several times on the wallpaper while rerolling them and obviously doesn't want to have any gap. 
I get a little nerdy when it comes to the details about printmaking so I searched and found a nice video where you can see her and her daughter printing. I love her british studio, watch yourself!


printmaking inks in Germany

14.05.2014

Ich werde oft gefragt, ob ich besondere Farben empfehlen kann. Das ist recht schwierig, denn es hängt davon ab, was man abdrucken möchte, in welcher Auflage und wie der Arbeistprozess generell ist. Zum Beispiel eignen sich wasserbasierte Linolfarben nicht für den Druck vom Bleisatz, da sie nicht am Buchstaben haften. Zum Abdrucken von selbstgeschnitzen Gummistempeln sind sie aber ganz gut. Farben, die sehr lange zum Trocknen brauchen finde ich persönlich unpraktisch, da man die Drucke dann überall ausbreiten muß und das erfordert Platz. Für eine kleine Auflage ist das aber okay.

Van Son Rubberbase Druckfarbe ist wohl die am meist genutzte Farbe für Letterpress. Sie ist hoch pigmentiert, sehr pastos und bleibt in der Druckpresse lange frisch. Den Geruch finde ich etwas gewöhnungsbedürftig. Sie ist über den Fachhandel zu beziehen, euren Vetriebspartner findet ihr unter www.vanson-druckfarben.de Wie man sie reinigt weiß ich allerdings nicht, vermutlich mit normalen Walzenwaschmittel. Vielleicht mag der ein oder andere Leser/Drucker einen Kommentar dazu hinterlassen.
caligosafewash_buchdruckfarbe
Das besondere an den Caligo Safe Wash Buchdruckfarben (v. Gerstaecker) ist, dass man sie mit Wasser und Spüli abwaschen kann. Das ist wesentlich gesünder als lösemittelhaltiges Waschmittel zu benutzen, besonders wenn man mit Kindern druckt. Die Farben bleiben sehr lange frisch auf der Walze, trocknen auf dem Papier aber auch recht langsam. Einer der Gründe warum ich sie nicht für Auflagendruck benutze. Wenn ihr mit dieser Farbe von einem Nyloprint druckt und ihn dann mit Wasser abwascht müßt ihr zügig arbeiten und das Nylo gut abtrocknen, da sich das Photopolymer löst, wenn es länger naß bleibt.

Buchdruckfarben von Gerstäcker: In der Beschreibung heißt es, dass diese Farben frei von Schwermetallen sind, das hört sich doch gut an. Ausprobiert habe ich sie noch nicht.

oekoBoard_Epple
Ich drucke mit den Bio-Farben Öko-Board von Epple, da sie sehr geruchsarm sind und sich mit einem pflanzlichen Waschmittel von den Walzen lösen lassen. Sie enthalten auch keine Schwermetalle, sie sind allerdings nur kiloweise über drucken und lernen erhältlich. Sie sind kastenstabil, das heißt sie bleiben lange in der Presse frisch, allerdings längst nicht so lange wie die Safe Wash oder die Van Son Druckfarben.

Offset Farben, auch Pantone & HKS: Manchmal bekomme ich alte Farbe aus Druckereien angeboten, denn oft ist noch ein Rest in der Dose mit dem ich noch weit komme. Offset Farbe lässt sich problemlos verwenden, allerdings muß man darauf achten, dass sie kastenstabil ist, d.h. ohne Trockungszusätze (< 1%) sonst trocknet die Farbe auf den Walzen schnell an und der Ärger ist groß. Ist mir schon passiert.

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Van Son Rubberbase might be the most common ink for letterpress printing. I don't know any stockist but here're the distributors for Germany: http://www.vanson-druckfarben.de
If you're looking for relief printing inks in Germany try the Online-Shops Gerstaecker or drucken-und-lernen.
colourswatchbook

collage: raindrops #2

12.07.2013


Ich bin dran, hier die erste Farbe... schon von letzter Woche. Der Durchgang war eigentlich nur als Test gedacht. Vielleicht bekommen einige Tropfen eine andere Farbe, mal sehen. Mal ausprobieren. Hübsche Tropfen, Leute – Danke!
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Here we go. I am still working on the collage. The first colour looks quite nice though I am thinking to print a couple of drops in a different colour. Let's see.

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