limited edition prints

18.06.2014

c'est_bon_letterpress_640
Die letzten vier Wochen habe ich sofern nebenbei etwas Zeit war an Ideen zum Thema Küche/Essen gewerkelt. Natürlich hat man immer mehr Ideen als der Tag Stunden hat und so konnte ich leider nicht alle Sprüche und Ideen umsetzen. Es sind drei unterschiedlich große Drucke in sehr kleiner Auflage von 10-15 Stück entstanden. Alle sind auf meiner Korrex Andruckpresse vom Bleisatz und von Holzbuchstaben gedruckt worden und ab jetzt im Shop.
Das nächste Thema wird Arbeit & Büro sein und ich habe mir als Deadline den 1.August gesetzt. Mal schauen, was ich bis dahin in und aus der Presse kriege. ;-)
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During the last weeks I worked on ideas on a kitchen/food theme. I couldn't work out all the ideas, but I managed to make three different prints (shop) whenever there was some time left at the end of the day. It's a very small edition but the idea behind is to get out of the daily routine and use type and material that I don't touch often in my regular day to day business. The next theme will be office & work and my own deadline is August 1. You can follow my instagram stream @sa_su_berlin to see what I'll get off the press.
Salat_Letterpress_640 chocolateprint_letterpress640

keep on working

28.05.2014

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In Australien ist mir irgendwann aufgefallen, dass ich die Schubladenausverkäufe vermisse. Überhaupt ist das spontane drucken fast ganz aus meinem Arbeitsablauf verschwunden, was schade ist aber wahrscheinlich normal, wenn das Arbeitspensum wächst.
Also habe ich überlegt, mir selbst ein Thema zu stellen und dazu einfach alles zu drucken was mir so einfällt. Auf Instagram habt ihr vielleicht schon gesehen, dass es um das Thema Essen geht. Es sind schon drei verschiedene Drucke entstanden und zwei weitere kleine Sachen sollen noch folgen, bis es dann am 16.Juni mit einem "limited edition" Sale im Online Shop losgeht.
Ich muß sagen, ich war leider nicht so spielerisch unterwegs wie ich es eigentlich erhofft hatte, aber das kann ja noch werden. Man muß einfach dranbleiben um gute Sachen zu erarbeiten – das kann man schnell vergessen.
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While being on vacation in Australia I realised that I rarely print spontaneously or just for fun to test fonts or ornaments.
I decided to give myself a topic and play with it. So for the first round I started with "food" and I made some limited prints that will be available as a limited edition print sale on June 16. I didn't stepped out of my comfort zone that much concerning type setting and design but I already noticed more ideas popping up and I hopefully am more playful on the next topic. You just have to keep working to create good work. I did forget that.

printmaking inks in Germany

14.05.2014

Ich werde oft gefragt, ob ich besondere Farben empfehlen kann. Das ist recht schwierig, denn es hängt davon ab, was man abdrucken möchte, in welcher Auflage und wie der Arbeistprozess generell ist. Zum Beispiel eignen sich wasserbasierte Linolfarben nicht für den Druck vom Bleisatz, da sie nicht am Buchstaben haften. Zum Abdrucken von selbstgeschnitzen Gummistempeln sind sie aber ganz gut. Farben, die sehr lange zum Trocknen brauchen finde ich persönlich unpraktisch, da man die Drucke dann überall ausbreiten muß und das erfordert Platz. Für eine kleine Auflage ist das aber okay.

Van Son Rubberbase Druckfarbe ist wohl die am meist genutzte Farbe für Letterpress. Sie ist hoch pigmentiert, sehr pastos und bleibt in der Druckpresse lange frisch. Den Geruch finde ich etwas gewöhnungsbedürftig. Sie ist über den Fachhandel zu beziehen, euren Vetriebspartner findet ihr unter www.vanson-druckfarben.de Wie man sie reinigt weiß ich allerdings nicht, vermutlich mit normalen Walzenwaschmittel. Vielleicht mag der ein oder andere Leser/Drucker einen Kommentar dazu hinterlassen.
caligosafewash_buchdruckfarbe
Das besondere an den Caligo Safe Wash Buchdruckfarben (v. Gerstaecker) ist, dass man sie mit Wasser und Spüli abwaschen kann. Das ist wesentlich gesünder als lösemittelhaltiges Waschmittel zu benutzen, besonders wenn man mit Kindern druckt. Die Farben bleiben sehr lange frisch auf der Walze, trocknen auf dem Papier aber auch recht langsam. Einer der Gründe warum ich sie nicht für Auflagendruck benutze. Wenn ihr mit dieser Farbe von einem Nyloprint druckt und ihn dann mit Wasser abwascht müßt ihr zügig arbeiten und das Nylo gut abtrocknen, da sich das Photopolymer löst, wenn es länger naß bleibt.

Buchdruckfarben von Gerstäcker: In der Beschreibung heißt es, dass diese Farben frei von Schwermetallen sind, das hört sich doch gut an. Ausprobiert habe ich sie noch nicht.

oekoBoard_Epple
Ich drucke mit den Bio-Farben Öko-Board von Epple, da sie sehr geruchsarm sind und sich mit einem pflanzlichen Waschmittel von den Walzen lösen lassen. Sie enthalten auch keine Schwermetalle, sie sind allerdings nur kiloweise über drucken und lernen erhältlich. Sie sind kastenstabil, das heißt sie bleiben lange in der Presse frisch, allerdings längst nicht so lange wie die Safe Wash oder die Van Son Druckfarben.

Offset Farben, auch Pantone & HKS: Manchmal bekomme ich alte Farbe aus Druckereien angeboten, denn oft ist noch ein Rest in der Dose mit dem ich noch weit komme. Offset Farbe lässt sich problemlos verwenden, allerdings muß man darauf achten, dass sie kastenstabil ist, d.h. ohne Trockungszusätze (< 1%) sonst trocknet die Farbe auf den Walzen schnell an und der Ärger ist groß. Ist mir schon passiert.

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Van Son Rubberbase might be the most common ink for letterpress printing. I don't know any stockist but here're the distributors for Germany: http://www.vanson-druckfarben.de
If you're looking for relief printing inks in Germany try the Online-Shops Gerstaecker or drucken-und-lernen.
colourswatchbook

what do you buy on travel?

05.05.2014

ink

Was bringt man sich aus Australien mit? Richtig. Eine Tube Druckfarbe. Eine Tube richtigtollehochpigmentierte weiße Druckfarbe. Ich hab noch kurz überlegt eine ganze Dose einzupacken, aber 1 Kilo Druckfarbe zusätzlich hätte dann doch das Koffergewicht sehr strapaziert. Ob es bei uns in Deutschland keine Druckfarbe zu kaufen gäbe, fragte der junge Mann hinterm Tresen augenzwinkernd. Doch sicher, lächelte ich und zweifelte beim rausgehen dann doch ob ich einen Laden in Berlin benennen könnte, der z.B. Van-Son Rubber Base Druckfarbe im Sortiment hat wie eben das australische Pendant in Melbourne. Boesner führt Linoldruck und Tiefdruckfarbe aber Farben für den Buchdruck oder gar Offset muß man im Fachhandel kaufen. Ich denke es ist mal wieder Zeit für einen Blog Post über die Bezugsquellen.

Vorher jedoch muß ich ein paar Bilder loswerden. Wir waren ganze vier Wochen Down Under und sind in an der Ostküste entlanggehüpft nicht ohne noch einen Besuch auf Tasmanien zu machen. Hier ein paar Bilder aus Sydney.

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Guess what did I bring back from Australia? Ink. Sure. But it's a really strong white colour that I can't get so easily here in Berlin. Sure we do have artist supply stores but they don't carry ink for letterpress like Van Son Rubber Base or equivalents. The guy at the counter was very amused about me coming all the way from Germany to buy ink on travel. He he. Well, I bought my inks 5 years ago and I guess the market has changed a little since then. As ink in general is always a big question in my letterpress workshops I'll do some more research and write a post next week.

We spent 4 weeks traveling Australia's east coast. It's hard to choose some pictures out of 1600. Here're a few from Sydney.
sydney_01 sydney_operahouse sydney_rockpool sydney_cogeywalk

"Toller Ort" by Chris Campe

03.03.2014

Chris Campe habe ich vor Jaaaahren (4!) mal angemailt, weil ich ihre typografischen Illustrationen auf Flickr entdeckte und so toll fand, dass ich sie hier auf dem Blog als Inspiration posten wollte. Hab ich auch hier gemacht. Dann hat Chris ein Buch über Fassadenreklame "Hamburg Alphabet" gestaltet und auch das ist voll mein Fall. Zum lesen hier entlang. Jetzt (bzw. vor 3 Monaten, ich bin halt mega spät dran mit diesem Blogpost) ist ihr zweites Buch "Toller Ort" erschienen und auch das ist - ihr ahnt es schon - so richtig nach meinem Geschmack. Natürlich mußte ich sie fragen, wie das alles mal wieder so entstanden ist:
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My dear non-german readers: I recently got this beautiful book – a city guide for Hamburg – from Chris Campe and asked her about her process drawing the letters and maps. I apologize for not translating this interview into english, (as Chris is far better in english than me and/or call me Mrs Lazy) and I hope google translate does a good job. Hope Promise this won't turn into a habit. PS: the book is bilingual, so if you're going to visit Hamburg check it out!

Liebe Chris, erstmal Herzlichen Glückwunsch zu deinem zweiten Buch. Wie toll! Wie kamst du denn auf die Idee einen Reiseführer zu machen und sag mal wie lang hast du eigentlich für die Recherche von 203 (!!!) tollen Orten gebraucht?
Die Idee kam vom Junius Verlag. Der Verleger hat mich gefragt, ob ich das Buch schreiben und gestalten will, weil ich ja schon das Hamburg Alphabet bei Junius veröffentlicht hatte und er dadurch auch meine Illustrationen und Letterings kannte. Der Verlag hatte vor ein paar Jahren einen ähnlichen Reiseführer mit Tipps für Hamburg im Programm, aber der war veraltet und seit einiger Zeit auch vergriffen. Deshalb sollte die Idee des Buchs – ein paar hundert kurze, knackige und persönliche Tipps – neu aufgerollt und mit meinem Handlettering hübsch verpackt werden. 

Bei der Recherche haben wir das Vorgängerbuch dann bewusst ganz weit weg gelegt, um möglichst wenig Überschneidungen in der Auswahl der Orte und in den Texten zu haben. Also habe ich ganz von vorne angefangen: zuerst habe ich mich durch Yelp und Qype geklickt (und dabei war ich überrascht, wie viele der beliebtesten Einträge dort ich nach zehn Jahren in Hamburg schon kenne). Dann habe ich die 500 anderen Reiseführer über Hamburg in der Bücherhalle durchgesehen und dabei fast alle tollen Orte, die überall genannt werden, gleich wieder gestrichen.
Schließlich bin ich wieder tagelang mit dem Rad rumgefahren und habe Läden, Cafés und Orte, die sich toll anhörten angesehen, so ähnlich wie bei der Recherche für Hamburg Alphabet, für das ich über 1000 verschiedene Ladenschilder fotografiert habe – auch in den letzten Ecken von Hamburg. Zwischendurch dachte ich, dass ich vielleicht bald wegziehen muss, weil ich Hamburg nach zwei Buchrecherchen einfach zu gut kenne. Es gab aber auch einige Überraschungen, denn weil ich bis letzten Sommer zwei Jahre in den USA war, hatte ich doch so manche Neueröffnung gerade nicht mitbekommen. Da waren dann Tipps von Freundinnen und Freunden unschätzbar wertvoll und diese Tipps haben die Mischung für die 203 tollen Orte am Ende abgerundet.

In deinem ersten Buch "Hamburg Alphabet" geht es um Fassaden-Buchstaben. In "Toller Ort" gestaltest du auch das meiste typographisch. Was fasziniert dich an Schrift oder Lettern im allgemeinen?
Mich fasziniert, dass die Grundformen der Buchstaben immer gleich sind, aber dass sie je nach dem wie die Form gestaltet ist unendlich vielfältige Konnotationen tragen. Diese Konnotationen sind oft subtil, aber weil Buchstabenformen allen seit der Grundschule vertraut sind, haben die meisten Menschen ein Gespür dafür, welche Schrift zu welchem Inhalt und zu welchem Kontext passt und was eine bestimmte Buchstabenform vermittelt.  Meine gestalterische Arbeit, für die ich Schrift als illustratives Bildelement verwende und Buchstaben nicht schreibe, sondern zeichne, basiert auf diesen Assoziationen, die die verschiedenen Schrifttypen hervorrufen. Ich mag, dass Buchstaben oder Wörter immer gleichzeitig Form und Inhalt sind, dass sie zwischen Text und Bild changieren.

Mein Typo-Herz hüpft angesichts der schönen Kapitel-Trenner in die Höhe. Kannst du ein bißchen erzählen wie dein Arbeitsprozess dafür ist: zeichnest du erst per Hand oder gleich am Rechner und welche Tools nutzt du dafür?
Das Ganze sollte handgemacht aussehen, also habe ich alles von Hand gemacht… Weil für das Buch aber so viele Illustrationen eingeplant waren und die Textrecherche und das Schreiben viel länger gedauert haben als ich dachte, stand ich am Ende mit den Illustrationen unter sehr großem Zeitdruck. Der hat sich allerdings als ausgesprochen produktiv erwiesen, weil ich nicht umhin kam, ein paar gestalterische Dogmen über Bord zu werfen. 

Bisher habe ich zum Beispiel äußerst genaue Vorzeichnungen nach von Schriftmusterbüchern von Hand gezeichnet – aus Prinzip. Ursprünglich, weil ich weniger Zeit vorm Rechner verbringen wollte und weil Buchstaben zeichnen wirklich eine meiner Lieblingsbeschäftigungen ist. Später war ich  überzeugt, dass es einen wesentlichen Unterschied für das Ergebnis macht, ob ich die Formen und die Komposition mühsam dem Papier abringe, oder in Photoshop oder Illustrator mal eben schnell zusammenschiebe. Während der Buchproduktion konnte ich an solchen quasi-philosophischen Überzeugungen nicht festhalten, denn sonst wäre ich bis heute nicht fertig geworden.

Eine andere Entwicklung, die sich während der Arbeit an TollerOrt ergeben hat, habe ich Luján Martelli zu verdanken. Luján ist eine argentinische Künstlerin, die in Hamburg lebt und arbeitet. Sie unterrichtet unter anderem Schrift- und Ornamentmalerei im „Filete-Porteño-Stil“ und zufällig habe ich diesen Herbst an einem ihrer Workshops teilgenommen. Luján hat die während der drei Abende des Workshops immer wieder so etwas gesagt wie „Folge dem Material“. Ich wusste nie, was sie meinte, aber am Ende hat es irgendwie von selbst funktioniert – also nicht mehr alles genau in einer Vorzeichnung festlegen, sondern gucken, was mit welchem Pinsel auf welchem Untergrund geht. Das hatte auf die Illustrationen für TollerOrt einen sehr großen Einfluss.
Die letzte Illustration, für das Kapitel über meinen Heimatstadtteil St. Pauli, habe ich in der Nacht vor der Druckabgabe gezeichnet und im Gegensatz zu den anderen war sie in weniger als zwei Stunden fertig. Ich hatte eigentlich nur eine vage Idee dafür, aber irgendwie hat sich vor lauter Zeitdruck und Nachtschicht alles so zusammengeknüllt, dass ich die Seite für eine der gelungensten Illustrationen im ganzen Buch halte. (Die finde ich auch mega gelungen, Chris.)
Vielen Dank für dein ausführliches Interview und viel Erfolg mit dem Buch und all deinen weiteren Projekten! Alle Fotos: Chris Campe

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